Kelch aus farblosem Glas, Abriss am Boden, unregelmäßig runde Fußscheibe, einfacher Massivbalusterschaft, Kuppa mit Eisboden, am verwärmten Mündungsrand ausgestellt, hier eine muschelförmige Absplitterung. Im Fuß sind produktionsbedingt vier größere Luftblasen eingeschlossen.
Die Kelchform wird in der Literatur meist pauschal nach Norddeutschland verortet und ins Ende des 18. bzw. in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert (z.B. Röver, Glassammlung Röver, 1987, Kat. 74, S. 22; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Kat. 225 (Mitte), S. 206). Dieses Exemplar dürfte der Farbe nach aus letzterer stammen oder auch etwas später entstanden sein. Es handelt sich dabei um ein frühes Beispiel der seriengefertigten Schankgläser für Wein. Die Objektgeschichte ist nicht überliefert. [Verena Wasmuth]